Lungenkrebszentrum am Westdeutschen Tumorzentrum

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Interventionelle Bronchologie

Erkrankungen der Atemwege frühzeitig zu erkennen, Beschwerden zu lindern und Lebensqualität zu schaffen ist das Ziel der Sektion Interventionelle Bronchologie. Durch möglichst wenig belastende, gezielte Eingriffe (Interventionen) an der erkrankten Lunge oder den Bronchien kann man Störungen erkennen und vor allem den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.

Diagnostik und Behandlung

In der Lungenkrebsdiagnostik werden Methoden eingesetzt, um früheste Krebsformen aufzudecken (Früherkennung). Mit optischen Verfahren und Gewebsuntersuchungen wird bestimmt, welcher Art der Tumor ist und wie weit er ausgebreitet ist (Staging). Dabei kommen nur Verfahren zur Anwendung die schmerzfrei und risikoarm sind und den Patienten so wenig wie möglich belasten. Wir bauen bei allen Behandlungsfeldern auf den Einsatz hoch entwickelter Medizintechnik wie etwa der Verwendung kleinster Katheter mit Lichtleitern, Lasern, Ultraschall-, Hitze, und Kältesonden. Es können alle Arten von Stents, Ventilen, Spezialkanülen, Sauerstoffsonden oder Jet-Kathetern eingelegt werden. Mit Hilfe aller technischen Möglichkeiten steht der einzelne Mensch mit seiner Erkrankung im Vordergrund und wir suchen die individuell beste Behandlung.

Leistungsspektrum

Die bronchologische Abteilung der Ruhrlandklinik hat eine sehr lange Tradition. Im Jahre 2009 wurde durch einen großzügigen Neubau und Rekrutierung von Spezialisten ein einzigartiges Zentrum etabliert, in dem jetzt alle modernen Verfahren zur Verfügung stehen. Das Leistungsspektrum umfasst in erster Line die Krebsdiagnostik und Lokalbehandlung bei bösartigen Erkrankungen der Atemwege durch Endoskope. Dabei operieren wir in vier Endoskopiesälen, die mit modernstem Equipment ausgestattet sind.

Modernstes medizinisches Equipment

Mit kleinen Videochipbronchoskopen werden die Bronchien untersucht und es werden Gewebeproben entnommen. Der Patient befindet sich dabei in flachem Schlaf und empfindet keinerlei Schmerzen oder Atemnot. Mit Fluoreszenzbronchoskopen können geringste Anomalien der Schleimhaut durch computergestützte Farbveränderungen erkennt werden, mit Ultraschallsonden und Durchleuchtungsgeräten erreichen wir Tumore in der Lunge. Für die Punktion von Lymphknoten werden etwas größere Endoskope mit eingebauten Ultraschallköpfen verwendet. Da dies belastender wäre, führen wir diese Untersuchungen in Narkose durch. Hierzu stehen uns zwei Fachanästhesieteams ohne Zeitbegrenzung zur Verfügung.

Schnelle Untersuchungen von Proben

Alle modernen Methoden der Materialgewinnung für feingewebliche, zytologische, mikrobiologische und molekularbiologische Untersuchungen kommen routinemäßig zur Anwendung. Die Proben können schnellzytologisch untersucht (On-site Diagnostik) werden. Mitarbeiter der Pathologie haben ihren Arbeitsplatz auf dem gleichen Flur und oft haben wir das Ergebnis bereits während der Aufwachphase des Patienten. So können ohne jeden Zeitverzug gezielte Therapien einer Tumorerkrankung eingeleitet werden.

Moderne Lasertechnik

Für die Lokalbehandlung von Lungentumoren stehen der Abteilung alle heute etablierten Verfahren zur Verfügung, neue Therapieformen werden erprobt oder entwickelt. Die ersten bronchologischen Eingriffe mit dem Laser wurden an der Ruhrlandklinik vor mehr als dreißig Jahren durchgeführt. Heute verfügt die Abteilung Interventionelle Pneumologie über sieben verschiedene Laser für alle Arten der Diagnostik und Therapie. In jedem Raum gibt es zur Blutstillung und zum Abtragen von Tumoren  Argon-Plasma-Koagulatoren und Kryotherapiegeräte. Zur Behandlung von Verengungen der Atemwege oder der Speiseröhre werden die unterschiedlichsten Stents eingesetzt. Die Endoprothesen können sogar individuell angepasst werden.

Photodynamische Therapien

Als eines der wenigen Zentren führen wir photodynamische Therapien (PDT) durch. Krebszellen werden mit fluoreszierenden Substanzen sichtbar gemacht und dann durch rotes Licht aus Speziallasern abgetötet. Die PDT ergänzt damit die Möglichkeiten der endobronchialen Bestrahlung (Brachytherapie). Für eine schonende Sauerstoffgabe oder minimal-invasive Beatmung werden Spezialkanülen oder Katheter direkt in die Luftröhre implantiert. Durch interventionelle Verfahren können somit auch Patienten mit fortgeschrittenen Tumoren von Luftnot und Erstickungsangst befreit werden.